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Das Quartier als Keimzelle urbaner Transformation

Große Resonanz beim ersten Fachkongress für Innovative Quartiersentwicklung in Bochum

 

Große Resonanz beim ersten Fachkongress für Innovative Quartiersentwicklung in Bochum

Wie gelingt es, in Zukunft lebenswert zu wohnen und zu arbeiten inmitten attraktiver Quartiere? Wie sind dabei Klimaziele, Energie- und Mobilitätswende, Digitalisierung, demografischer Wandel, neue und kreative Modelle des Wirtschaftens, Arbeitens und Bauens zu realisieren?

Der erste Fachkongress für Innovative Quartiersentwicklung am 2. und 3. Februar 2023 am EBZ – Europäisches Bildungszentrum der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft in Bochum ging diesen Fragen nach. Getragen von einem großen Unterstützerkreis, versammelte der Fachkongress namhafte Persönlichkeiten aus einem regionalen Netzwerk von Wissenschaft, Kommunen, Unternehmen und Politik und ermöglichte einen regionalen Diskurs zu den drängenden, praxisnahen Themen der modernen Quartiersentwicklung. Der Kongress stellte in seinem ganzheitlichen, übergreifenden Themenansatz ein Novum dar und erfuhr eine außergewöhnliche hohe Resonanz beim Fachpublikum. Aus diesem Grund findet am 1. und 2. Februar 2024 die Neuauflage des Kongresses statt.

„Wir haben ein kleines Ding angeschubst, es ist ein großer Wurf geworden“, sagt Prof. Dr. Daniel Kaltofen, Rektor der EBZ Business School (FH). Gemeinsam mit Dr. Rasmus C. Beck, Chef der Duisburg Business & Innovation GmbH und Ralf Meyer, Geschäftsführer der Bochum Wirtschaftsentwicklung GmbH, hat Kaltofen den Fachkongress mit ins Leben gerufen. Dabei erwies sich von Beginn an das Netzwerk von Dr. Christian Kleinhans, Geschäftsführender Vorstand des Digital Campus Zollverein, als äußerst hilfreich zum Gesamtgelingen.

Kaltofen: „Die enorme Resonanz sowohl bei den Vortragenden als auch den Teilnehmenden hat uns komplett überrascht. Das zeigt, dass eine Austauschplattform für urbane Transformation und innovative Quartiersentwicklung, die Wissenschaft und private sowie öffentliche Immobilienwirtschaft ganzheitlich zusammenbringt, bisher gefehlt hat. Wir legen mit unseren Partnern neben dem Kongress jetzt weitere Themen und Formate zur urbanen Transformation und innovativen Quartiersentwicklung auf.“

Als Key Note Speakerin war unter anderem Ina Scharrenbach, NRW-Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung, anwesend. Sie sprach über die Innovationspotenziale für die Quartiersentwicklung in NRW. „Nordrhein-Westfalen schafft Prima.Klima. Am 1. Februar 2023 hat das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen den Wettbewerb ‚Prima.Klima.Ruhrmetropole.‘ gestartet. Viele arbeiten intensiv daran, den CO2-Fußabdruck ihrer Stadt, ihrer Gemeinde zu verringern. Innovativer Städte- und Quartiersplanung kommt dabei eine Schlüsselrolle zu“, sagt die Ministerin.

Fazit: drängende Fragen, praktisches Akteursnetzwerk, Verstetigung

Der Fachkongress an der EBZ Business School verdeutlichte, dass Politik, Kommunen, Wirtschaftsförderungen, Verbände und Immobilienwirtschaft zurzeit einen raschen Wandel der Rahmenbedingungen ihres Handelns erleben. Gerade daraus ergaben sich die Dringlichkeit der Fragestellungen des Fachkongresses – und der Wunsch, ein breites praktisches Akteursnetzwerk aus kommunalen Wirtschaftsförderungen, Unternehmen und Politik samt wissenschaftlicher Einbettung aufzubauen. Klargestellt wurde: Das Quartier entwickelt sich zur Blaupause der Transformation urbaner Räume. Die gesellschaftlichen, sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Herausforderungen dieser Transformation müssen Städte und Kommunen auf Quartiersebene lösen. Im Vergleich mit einer Kommune kann das Quartier als Handlungsraum aufgrund seiner überschaubaren Größe und seiner höheren sozioökonomischen Homogenität das Potenzial entwickeln, Treiber der urbanen Transformation zu sein.

Die Transformation und die Entwicklung von Quartieren betreffen alle Kommunen, nicht nur im Ruhrgebiet. Für eine flächendeckende urbane Transformation im Quartier muss sich die Politik noch stärker für einen Paradigmenwechsel in der Strukturpolitik einsetzen und dabei stärker auf quartiersbezogene Ansätze setzen, waren sich die Teilnehmer einig. Diese Aktivitäten sollen an der EBZ Business School für das Ruhrgebiet und darüber hinaus weiter gebündelt werden. Ziel ist ein schnellerer interdisziplinärer Wissensfluss und eine verbesserte interkommunale Kooperationskultur zwischen den beteiligten Akteuren.

300 Teilnehmer und Teilnehmerinnen, 40 Referenten und Referentinnen

Der Fachkongress war mit rund 300 Teilnehmern und Teilnehmerinnen auf Anhieb und lange im Voraus komplett ausgebucht. Unter den mehr als 40 Referenten, Referentinnen und Key-Note-Speakern waren Ina Scharrenbach, NRW-Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung, Thomas Eiskirch, Oberbürgermeister der Stadt Bochum, Dr. Frank Dudda, Oberbürgermeister der Stadt Herne und Vorsitzender des Ruhrparlaments im Regionalverband Ruhr, Arnd Fittkau, Vorstandsmitglied der Vonovia SE, Bernd Wortmeyer, Geschäftsführer der GEBAG Duisburger Baugesellschaft mbH, Prof. Christa Reicher von der Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule (RWTH) Aachen, Prof. Dr. Rolf Heinze von der Ruhr-Universität (RUB) Bochum u.v.m.

Bernd Wortmeyer, Geschäftsführer der GEBAG, machte beim Kongress deutlich: „Als Rasmus Beck von der DBI uns vor einem halben Jahr vom Kongress für innovative Quartiersentwicklung berichtete, war sofort klar, dass wir hier teilnehmen wollen. Mit drei Vorträgen werden wir von unseren vielfältigen Innovationsthemen berichten: Von den großen Flächenentwicklungen in Duisburg-Wedau und Mitte, von dem herausfordernden Projekt „Urban Zero“, bei dem wir gemeinsam mit Partnern den Stadtteil Duisburg-Ruhrort bis Ende 2029 umweltneutral machen wollen, aber auch von den Herausforderungen an die Stadt der Zukunft im Neubau und im Umgang mit Bestandsquartieren. Das alles immer mit Blick auf die neue Urbanität: nachhaltig, smart und resilient.“

Kombination aus Fachtagung und Field-Visits

Der Kongress war am Donnerstag, 2. Februar, in den Räumen des EBZ in Bochum in sechs Sessions und zwei Vortragsblöcke gegliedert. Bei Vorträgen und Diskussionen kamen Aspekte der Quartiersentwicklung vor dem Hintergrund urbaner Transformation zur Sprache, hierzu zählten Innenstadtentwicklung, innovative Baukultur, Klimaresilienz und neue (Geschäfts-)Modelle.

Am Freitag, den 3. Februar, beteiligen sich zudem mehr als 200 Interessierte an den Field-Visits nach Duisburg, Bochum und Dortmund. Dabei werden erfolgreiche und beispielgebende innovative Quartiersentwicklungen und Projekte in den Kommunen vorgestellt.

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